Spessart-Wald

Spessart Wald

Laubwälder im Spessart

Hätte alleine die Natur das Sagen, gäbe es im Spessart-Wald überwiegend Buchen. Eichen hätten einen Anteil von maximal 6%. Das verwundert, denn beim Spessart denkt man sofort an Spessart-Eichen. Dass es die relativ zahlreich gibt, ist den Förstern und Waldbauern zu verdanken. Sie haben die Eiche als Nahrungslieferanten für Nutztiere (Schweine) und Wild angebaut und wegen ihres hochwertigen Holzes. Auch in Zukunft dürfte die Eiche eine wichtige Rolle spielen: Sie verträgt Hitze und Trockenheit besser als die Buche und ihr Holz ist sehr gesucht.

Ein Buchenwald bildet im Sommer ein derart dichtes Blätterdach, dass es für die Pflanzen auf dem Boden schwer ist, zu überleben. Nur im zeitigen Frühjahr haben sie eine Chance. So wie der Bärlauch auf den Bildern unten. Der benötigt einen kalkhaltigen Boden und kommt deswegen nur am südlichen Rand des Spessart vor. Dort gibt es vereinzelt Reste von Muschelkalk.

Forstwirtschaft und Naturschutz im Spessart-Wald

Die Forstwirtschaft hat heute unterschiedliche Gesichter. Einerseits werden zum Abtransport des Holzes schnurgerade und mit standortfremdem Kalkstein geschotterte Waldstraßen gebaut. Andererseits werden auch bewusst Freiflächen geschaffen, absterbende Bäume bleiben stehen und Altholz bleibt auf dem Boden liegen und vermodert. Dadurch entsteht ein abwechslungsreicher Wald, der die Besucher immer wieder zum Staunen bringen kann. Und dann gibt es natürlich noch die ausgewiesenen Naturschutzgebiete wie z.B. der Rohrberg.

Spessart-Wald im Herbst

Im Herbst bieten die Laubwälder des Spessart bis weit in den November hinein ein phantastisches Farbenspiel. Es beginnt mit einer leichten Gelbfärbung einzelner Bäume oft schon im September und steigert sich dann.

Nadelwald im Spessart

Nadelwälder findet man im Spessart-Wald vorwiegend als Fichten-Plantagen. Hauptvorteil der Fichte ist, dass sie im Jahr ungefähr doppelt so viel Holz produziert wie eine Buche. Sie ist daher schon nach 80 bis 100 Jahren erntereif. Die Bäume werden in engen Reihen gepflanzt. Dann wachsen sie kerzengerade nach oben. Ist das Holz erntereif, kann dann sehr kostengünstig ein kompletter Schlag gefällt werden.

Waldschäden durch Trockenheit und Borkenkäfer

Die flach wurzelnden Fichte hat in den letzten Jahren sehr unter der Trockenheit gelitten. Diese begünstigt auch den Borkenkäfen, der im Spessart inzwischen schon ganze Bestände vernichtet hat. Glücklicherweise ist derzeit (2021)Holz sehr knapp der Holzpreis hoch. Es kann daher auch das Schadholz zu auskömmlichen Preisen abgesetzt werden.

Auenwälder im Spessart

Die (oft unter Naturschutz stehenden) Wiesen in den Spessarttälern werden regelmäßig gemäht bzw. abgeweidet. Nur so bleiben sie als Wiesen erhalten. Ansonsten würden schnell wieder Auenwälder entstehen. Die Bilder unten stammen aus dem Hafenlohrtal. Dort stehen rund um das geplante Eichenzentrum die Auenwälder unter Naturschutz.

Kiefernbestände an besonders trockenen Standorten

Dort, wo der Untergrund extrem trocken ist, wurde in der Vergangenheit vor allem die Kiefer angepflanzt. Die Bilder unten stammen überwiegend aus dem Gebiet der Alzenauer Sande. Auf den Bildern 3 und 4 erkennt man noch Sanddünen aus der letzten Eiszeit. Durch einen katastrophalen Sturm im Jahr 2019 wurde ein Großteil des Baumbestandes zustört. Bilder dazu gibt es in einem eigenen Beitrag zu den Alzenauer Sanden.

Inzwischen hat aber ein Umdenken eingesetzt: Man glaubt, dass Laubbäume mit dem Klimawandel besser zurecht kommen als Nadelbäume. Also hat man auf den Schadflächen Laubbäume gepflanzt. Neben Buche und Eiche auch Edelkastanien, Spitzahorn und Baumhasel.

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