Miltenberg am Spessart

Miltenberg: Die historische Altstadt

Miltenberg ist bekannt für seine schöne historische Innenstadt mit sehr vielen Fachwerkhäusern. Ein Einkaufsbumel durch die Hauptstraße, eine Besichtigung der vielen Sehenswürdigkeiten, ein kurzer Fußweg hoch zur Burg mit einer wunderbaren Aussicht oder ein entspannender Aufenthalt am Mainufer sind einige der Möglichkeiten, die Miltenberg seinen Besuchern bietet.

So zeigt sich Miltenberg von der Mainbrücke aus.

Miltenberg: Die Hauptstraße

Man kann die Hauptstraße in 3 Abschnitte unterteilen. Der attraktivste ist sicher der mittlere Abschnitt vom Engelplatz bis zum alten Marktplatz, dem Schnatterloch. Hier befinden sich die meisten Geschäfte, die schönsten Fachwerkhäuser, das Alte Rathaus und der berühmte Gasthof zum Riesen.

Das folgende Bild zeigt das Alte Rathaus und einige Nachbarhäuser. Wann das Alte Rathaus erbeut wurde, weiß man nicht. Erstmals schriftlich erwähnt wurde es im Jahr 1379.

Miltenberg wurde immer stark von Hochwassern heimgesucht. Am Eingang des Alten Rathauses sind einige Hochwassermarken angebracht. Heute gibt es einen Hochwasserschutz, der vor einem hundertjährigen Hochwasser schützen kann.

Wie keine andere Stadt am Main hat sich Miltenberg abhängig gemacht von Touristen, die mit Bussen und Flusskreuzfahrtschiffen hierher transportiert werden und in den vielen kleinen Läden ihr Geld ausgeben. Das funktionierte gut, bis Corona den Zustrom zahlungskräftiger ausländischer Touristen praktisch zum Erliegen gebracht hat.

Der Bereich vom Schnatterloch bis zum Schwertfeger Tor – das Schwarzviertel ist der älteste Teil Miltenbergs. Er liegt eingeengt unterhalb der Burg, die Straße ist deutlich schmaler, die Häuser meist kleiner und die Sonne scheint seltener bis auf den Boden hinunter..

Das Schnatterloch (Marktplatz)

Im Internet findet man hunderte Bilder vom Miltenberger Schnatterloch. Und wenn es vorher geregnet hat, dann schnattert auch das Wasser in das Loch.

Miltenberg Schnatterloch
Miltenberg, Schnatterloch

Der Renaissance-Brunnen auf dem alten Martkplatz stammt aus dem Jahr 1583. Hier ist er österlich geschmückt (2022).

Burg Miltenberg / Mildenburg

Durch das Schnatterloch führt der Weg hoch zur Burg.

Mäßige 3 € Eintritt kostet sie Burg incl. Besuch des Museums.

In der Burg befindet sich ein absolut sehenswertes Museum, in dem moderne Kunst und alte Ikonen einander gegenübergestellt werden.

Von der Mildenburg hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt Miltenberg und den Main. Das letzte Bild zeigt die Biertanks der Faust-Brauerei.

Alte Miltenberger Friedhöfe

Der jüdische Friedhof

Oberhalb der Stadtmauer von Mitenberg liegt ein alter jüdischer Friedhof. Es kommt selten vor, dass ein jüdischer Friedhof in unmittelbarer Nähe einer Stadt liegt. Das Verhältnis zur jüdischen Bevölkerung muss also lange Zeit ein recht gutes gewesen sein. Beim Straßenbau oberhalb des Friedhofes hat man den jüdischen Anspruch auf ewige Grabesruhe respektiert und eine Nische für ein Grabmal gebaut.

Geht man vom Schwarzviertel aus in Richtung Mainzer Tor, so kommt man an 2 weiteren bemerkenswerten Friedhöfen vorbei:

Das Sachsengrab

Auf dem Marsch nach Frankreich wollten insgesamt 76 Soldaten des Jägerregiments „Banner der freiwilligen Sachsen“ bei Hochwasser mit einer völlig überbelegten Fähre über den Main setzten. Die Fähre kenterte. 14 Soldaten konnten sich retten. Die restlichen und die 3 Miltenberger Fährleute ertranken.

17 der Ertrunkenen sind hier bestattet. Weitere 9 Leichen wurden in Kleinheubach aus über den Main gefischt und dort auf dem Friedhof beerdigt. Die restlichen Leichen wurden entweder gar nicht gefunden oder an den Fundorten an Main bzw. Rhein beigesetzt.

Laurentiuskapelle und Laurentiusfriedhof

Ganz in der Nähe des Mainzer Tores liegt der alte Laurentiusfriedhof mit der Laurentiuskapelle. Letztere ist normalerweise verschlossen. Einen Besuchstermin kann man mit dem katholischen Pfarramt vereinbaren, wenn man sich mindestens eine Woche vorher anmeldet. Auch im Rahmen von Führungen ist eine Besichtigung möglich.

Die gotische Kirche allein mit den vielen alten Grabsteinen an der Außenmauer ist schon eine herausragende Sehenswürdigkeit. Sie ist die älteste erhaltene Kirche von Miltenberg.

Zur Ausstattung gehört ein kleiner, aber sehr wertvoller gotischer Flügelaltar. In der Mitte die Figur des Kirchenpatrons Laurentius, eingerahmt von Maria Magdalena und Margaretha. In den Seitenflügeln befinden sich der heilige Wolfgang (links) und der heiligen Wendelin (rechts). Darunter eine Krippendarstellung.

Die barocke Orgel wurde 1826 aus einer anderen Kirche hierher gebracht. Interessant ist die Orgelbrüstung, auf der die 12 Apostel dargestellt werden. Der linke und rechte Teil stammt aus der Zeit um 1600. Der mittlere Teil ist ca. 200 Jahre jünger.

An dem gotischen Chorbogen befinden sich 2 Fresken aus dem 15. Jhd. Das linke stellt die Kreuzabnahme Christi dar und das rechte die Auferstehung. Beide Fresken waren überstrichen und wurden erst 1913 wieder freigelegt.

Um die Laurentiuskirche wurde im Mittelalter ein Friedhof angelegt: der Laurentiusfriedhof. Es gibt hier bestimmt 100 alte und sehenswerte Grabsteine von hoher handwerklicher Qualität. Heute ist der Ort ein Museum für alte Grabsteine. Er wird er aber auch noch als Friedhof genutzt. Urnenbestattungen sind weiterhin möglich.

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Epitaph des Riesenwirtes aus dem Jahr 1600 an der Wand der Laurentiuskapelle.

Quelle und weitere Informationen: Seite der Pfarreigemeinschaft St. Martin

Miltenberg: das Mainufer

Der Staffelbrunserbrunnen

Die Miltenberger hatten den Spottnamen Staffelbrunser. Für die Auswärtigen: eine Staffel ist eine Treppe und brunsen bedeutet soviel wie Pinkeln. Erklärt wird den Name damit, dass die Miltenberger früher häufig von Hochwasser geplagt wurden. In einem solchen Fall war es dann die einfachste Möglichkeit der Entsorgung, sich auf die Eingangstreppe des Hauses zu stellen. Zumindest für die Männer ….. Heute, nach Kanalisierung und Hochwasserfreilegung, können die Miltenberger mit Humor und Selbstironie mit ihrem Spottnamen umgehen.
Die drei Pinkler weisen übrigens auf eine öffentliche Toilette hin. Die Gruppe stellt einen wunderbaren Kontrast zu der bürgerlichen Idylle dar, die in Miltenberg sonst so gezeigt wird. Wahrscheinlich eines der meistfotografierten Motive in Miltenberg.

Heunensteine

Um Miltenberg liegen an mehrere Stellen im Wald Mühlsteine, massive Säulen und Sakrophage. Sie waren aus dem anstehenden Buntsandstein hergestellt, aber aus unbekannten Gründen nicht abtransportiert worden. Am besten zu erreichen ist die Fundstelle am Bullauer Berg. Von dort stammt auch die Säule, die in Miltenberg am Mainufer aufgestellt wurde.

Vieles spricht dafür, dass sie im Mittelalter entstanden sind und für den Mainzer Dom gedacht waren. Eine davon wurde an der Miltenberger Mainpromenade aufgestellt.

Ausflug zu den Heunesteinen am Bullauer Berg

Wie gesagt: es gibt mehrere Fundstellen von sogenannten Heunesteinen. Am einfachsten mit dem Auto zu erreichen sind die am Bullauer Berg. Man fährt dazu von Miltenberg aus knapp 5 km in Richtung Mainbullau. Auf der linken Straßenseite liegt ein kleiner Parkplatz. Von dem aus ist man in wenigen Minuten zu dem Fundort im Wald gelaufen. Lt. Wikipedia soll es einmal 42 solcher Säulen im Wald gegeben haben.

Kulturwege des Spessartprojektes: –

Von Miltenberg nach Faulbach verläuft in 7 Etappen der 2022 neu und aufwändig eingerichtete Buntsandstein-Erlebnisweg

Kartenausschnitt in neuem Tab

In der Nähe: Bürgstadt, Klingenberg

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