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Der Wiesbüttsee im Spessart
Im Spessart gibt es praktisch keine natürlichen Seen. Der Wiesbüttsee wurde im 19. Jhd künstlich angelegt, um die Bergwerke rund um Bieber mit Wasser zu versorgen.
Das Wiesbüttmoor im Spessart
Hinter dem Wiesbüttsee liegt ein ca. 2 km langes und 40 bis 60 m schmales Moor, das Wiesbüttmoor. Selbstverständlich steht es heute unter Naturschutz. Vielfach wird angenommen, dass das Moor erst im Zusammenhang mit dem See entstanden ist. Das ist jedoch falsch. Forscher haben im Moor 5000 Jahre alte Pollen gefunden, die dort konserviert wurden. Daraus konnten sie die Waldzusammensetzung in den letzten 5000 Jahren rekonstruieren.
Vom Wiesbüttsee ausgehend kann man bequem auf ausgebauten Forststraßen um das Wiesbüttmoor wandern. Wie überall im Spessart sind diese Straßen mit standortfremdem Kalkstein geschottert. Ökologisch gesehen passt das nicht zu einem Moor, das ja von Natur aus sauer ist.
Für die norddeutschen Moore gilt: Im Mai bis Juni bildet das Wollgras seine weißen Fruchtfäden aus. In der rauen Spessart-Hochlage dauert es etwas länger: Anfang Juli (2017) wurden die folgenden Fotos gemacht.
Herbst im Wiesbüttmoor
Das Judenbörnchen
Zwei Sachen muss man wissen: Am Wiesbüttmoor führte die Birkenhainer Straße vorbei. Sie war im Mittelalter ein bedeutender Verkehrsweg durch den Spessart von Hanau nach Gemünden. Und der Viehhandel wurde fast ausschließlich von Juden betrieben. Wenn Vieh vom Land in die Stadt zum Verkauf getrieben wurde, brauchte man unterwegs Plätze, wo das Vieh getränkt werden konnte. Ein solcher lag hier am Judenbörnchen.