Die Wildenburg oder Burg Wildenberg, wie sie auch genannt wird, liegt im Odenwald ca. 6 km Luftlinie südlich von Amorbach, gerade noch auf bayerischem Gebiet. Man erreicht sie, indem man von der Hofmühle aus aufsteigt oder einfacher, indem man in Preunschen am Wattenbacher Haus parkt und von dort ohne größere Steigungen zur Burg läuft.
Die Burg wurde um 1200 erbaut und später nicht mehr wesentlich verändert. Im Bauernkrieg wurde sie 1525 niedergebrannt und nicht mehr wieder aufgebaut.
Ca 80 m ist die Wildenburg lang. Man betritt sie durch ein Torgebäude von Süden her. Von außen gut zu sehen ist im Obergeschoss die Apsis der Burgkapelle. Torgebäude und Kapelle stammen aus dem 15. Jhd.
Die Relikte im Inneren der Wildenburg stammen meist aus der Zeit um 1200.
Die Mauer durch den Burghof ist eine der wenigen Änderungen aus dem 15. Jahrhundert.
Der große Kamin im Palas der Wildenburg ist auch deswegen bedeutend, weil ihn Wolfram von Eschenbach in seinem Parzival erwähnte. Die Außenmauer, an der der Kamin befestigt ist, ist extrem baufällig und wurde provisorisch gesichert. Deswegen ist der Bereich eigentlich auch nicht zugänglich. Da aber viele literaturinteressierte Besucher nur wegen dieses Kamines kommen, werden die Zugangssperren immer wieder in Selbsthilfe entfernt.
Nicht nur auf dem Kamin, sondern an vielen Stellen in der Wildenburg gibt es noch Reste aufwendiger und kunstvoller Verzierungen.
Durch spezielle Zeichen haben die Steinmetze die von ihnen bearbeiteten Blöcke signiert. Mehr als 50 verschiedene soll es lt. Wikipedia auf der Wildenburg geben.
Das Wattenbacher Haus
Wie oben schon gesagt: Am einfachsten erreicht man die Wildenburg, wenn man nach Preunschen fährt, dort das Auto am Wattenbacher Haus abstellt und dann dem gutbeschilderten Weg zur Burg folgt.
Das Wattenbacher Haus stand ursprünglich in der Nähe in Wattenbach und war – wie Untersuchungen des Bauholzes zeigten – um 1475 erbaut worden. Die Jahreszahl 1601 über dem Kellereingang deutet wohl auf einen späteren Umbau hin. 1981 wurde es an den heutigen Standort versetzt. Im Inneren beherbergt es ein Waldmuseum, das 1997 eröffnet wurde.
Die Planer des Eichenzentrums im Hafenlohrtal sollten sich dieses Waldmuseum einmal anschauen. Ursprünglich mit großen Erwartungen eingerichtet, fristet es heute – freundlich ausgedrückt – ein eher beschauliches Dasein. Die Öffnungszeiten wurden stark eingeschränkt und für Pflege und Unterhalt ist wohl auch zu wenig Geld da: Der Putz fällt teilweise ab, das Holz müsste gestrichen werden und die Ziegel bröckeln und werden durch billige Standardziegel ersetzt.
In der Nähe: Amorbach